HAMMELBURG/BAD BRÜCKENAU. "Ich hörte daheim über eine Freundin vom EU-Programm "Jugend in Aktion", verrät die hübsche Ungarin Anna Mora. Über das Internet bewarb sich die 23-Jährige für ein freiwilliges Jahr in Deutschland. Sie habe ein Zimmer im Gebäude des Bad Brückenauer Seniorenheimes Waldenfels und bekomme bei freier Verpflegung, Versicherung und |
Freuen sich gemeinsam über das EU-Programm "Jugend in Aktion" und die Möglichkeit des interkulturellen Austausches: EU-Kreisvorsitzender Hans-Dieter Scherpf, Bildungsreferentin Manuela Dillenz, Anna Mora aus Ungarn, der Leiter der Carl von Heschen Stiftungen, Marco Schäfer und Anni Misch vom Haus Waldenfels
Foto:Schaar
|
Reisekosten monatlich 105 Euro Taschengeld.
Im Rahmen der Europawoche gab es am Mittwoch ein Gespräch über das Projekt im Europahaus mit dem Ersten Vorsitzenden Hans-Dieter Scherpf vom Kreisverband Hammelburg der Europa-Union. Die Ungarin aus Budapest studierte schon einige Semester Hotelfach, Wellness und Fremdenführung in ihrer Heimat, bevor sie diesen Schritt für ein freiwilliges Jahr nach Deutschland unternahm. Deutsche Sprachkenntnisse waren schon vorhanden. Jetzt ist ihr Deutsch nahezu perfekt.
Arbeit mit Senioren und Kindern Dass sie ausgerechnet bei den Senioren lande, sei eine Überraschung gewesen, erzählt Mora. Zunächst wollte sie als Erzieherin eingesetzt werden. Mittlerweile aber habe sie tolle Erfahrungen im Umgang mit den Senioren gemacht. Sie habe von den Lebenserfahrungen der Alten viel lernen können und den Senioren auch erzählt, wie es in ihrer Heimat Ungarn zugehe. So seien regelrechte Freundschaften entstanden. Als Spielerin in der ungarischen Nationalmannschaft für Wasserball trieb es Mora ins Schwimmbad Sinnflut. Dort hatte sie Kindern bis 15 Jahren Trainingsstunden gegeben. Im Juli ist das Jahr ihres Freiwilligendienstes vorüber. Mora könne sich im Haus Waldenfels kreativ einbringen und brauche keinen Pflegedienst zu leisten, bestätigt die begeisterte Leiterin Anni Misch. Sie habe freie Hand und sei dort voll integriert. An den Teilnehmern des Projekts habe sie fantastische Persönlichkeitsentwicklungen beobachten können. Bei dieser Aktion träfen Jung auf Alt sowie die Mentalitäten verschiedener Länder positiv aufeinander. Entsprechend gute Rückmeldungen habe es seitens der Senioren gegeben. So ein soziales Jahr sollte es für jeden Jugendlichen in Deutschland geben, meinte Bürgermeister Ernst Stross. Die Lebenshilfe sei zum Beispiel ein geeigneter Einsatzort. Dass solche Sozialdienste sehr zur Bildung und Lebenserfahrung junger Menschen beitragen, konnte Rita Schaupp bestätigen. Sie berichtete von ihren drei Kindern, die solche Missionen im Ausland wahrgenommen hatten.
Gegenseitiges Lernen Mehr solcher Teilnehmer aus Deutschland wünschte sich Bildungsreferentin Manuela Dillenz für die Aktion. Sie koordiniert im Jugendbildungszentrum Unterfranken die Einsätze. Sie sprach von guten Chancen der Integration im gegenseitigen Lernen seitens der Menschen, die sich gerne qualifizieren. Sie sprach auch von engagierter Zivilcourage, die sie bei den Teilnehmern beobachtete. Es gelte, durch Mobilität das Leben an fremden Orten kennen zu lernen. Das verbinde einander mit internationaler Freundschaft. Erwünscht seien Bewerber im Alter zwischen 18 und 25 Jahren. Anna Mora sei schon die Zehnte aus dem Aktionsprogramm im Haus Waldenfels, bestätigte Misch. Positiv sah auch Verwaltungsdirektor Marco Schäfer, Leiter der Carl von Hess'schen Sozialstiftung, die Präsenz von Mora und den Teilnehmern aus den Vorjahren. Bei geringen Kosten sei es ein großer Gewinn für die Senioren gewesen, dankte er auch der Leiterin Misch für deren persönliches Engagement in diesem Projekt.
Regelmäßige Berichte "Gibt es Rückmeldungen über diese Dinge?", wollte Dieter Galm wissen. Er gehört dem Arbeitskreis Politik und Gesellschaft an. Freilich, regelmäßig würden ausführliche Berichte erstattet, bestätigte Dillenz. Bewerbungen und Informationen bei ihr unter fit 0931/ 60060410 und www.jubi-unterfranken.de im Internet.
|