Moderner Anbau mit Talblick

Artikel Main-Post vom 03.06.2011

Detailpläne für das Dr.-Maria-Probst-Heim

(st) Ein aufgeklapptes Buch mit nach unten schmaler werdendem Rücken – so sieht er aus, der geplante Ersatzbau für das Haus II des Dr.-Maria-Probst-Heimes in Hammelburg. Landrat Thomas Bold und Marco Schäfer, Geschäftsführer des Betreibers Carl-von-Heß'sche Sozialstiftung, stellten das Drei-Millionen-Projekt gestern vor.
Das Haus II zu modernisieren, wäre dringend nötig – sowohl aus baulicher als auch pflegerischer Sicht. Das 1970 errichtete Gebäude ist eine Energieschleuder. Neue Verordnungen verlangen größere Zimmer; die Vorstellungen von Altenbetreuung sind andere als vor einigen Jahren.
Heute setzt man auf Teilhabe und Beschäftigung der Bewohner. Sie sollen nicht mehr nur verwahrt, sondern geistig und körperlich reaktiviert werden. Diesem Konzept und für das Pflegepersonal besseren Arbeitsbedingungen soll das neue Haus Rechnung tragen.

Der Anbau mit 44 Pflegeplätzen auf zwei Ebenen wird in südöstlicher Richtung erfolgen. Die Senioren leben künftig in Wohngemeinschaften, in denen Wohn-, Ess-, und Schlafbereiche einer familiären Wohnsituation sehr ähnlich sind.
Eine Wohngruppe wird elf Mitglieder haben. Die Bildung von Demenzgruppen ist möglich.
Zurückziehen können sich die Bewohner in ihre Einzelzimmer, die sich um einen westlich gelegenen Wohn- und Essbereich mit Therapieküche gruppieren. Die Zimmer sind 14 Quadratmeter groß – die standardmäßig eingebaute Nasszelle und den Vorraum nicht eingerechnet.
Im keilförmigen Mittelteil kommen Pflegebad, der Betreuungsstützpunkt sowie Umkleiden, Pausenräume und Duschen für die Mitarbeiter unter. Im Untergeschoss sind Parken, Technikräume und ein Wirtschaftsraum vorgesehen.

Das die Erweiterung leicht am Hang geplant ist, wird der Bau auf Stelzen gestellt. Daraus ergibt sich, dass der Gang, der Neubau und Haus I verbindet, am Neubau im Erdgeschoss und im Altbau am Untergeschoss andockt.
Der Stiftungsrat beschloss, die weitere Planung ans Architekturbüro Spath und die Firma CBP Projektsteuerung, beide Würzburg, zu vergeben. Bauen soll ein Generalunternehmer. Noch dieses Jahr sollen Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen erfolgen; Baustart wäre nächstes Jahr. Fertigstellungstermin wäre laut Landrat Bold Weihnachten 2012. Währenddessen soll der Pflegebetrieb unberührt weiterlaufen.
Die vor vier Jahren angemietete Küche der Firma Kommunis aus Offenbach wird ab 1. Juli 2012 wieder selbst betrieben. Das Personal übernimmt die Stiftungs-GmbH.

Für das Haus II wird eine Nachnutzung gesucht. Eine Möglichkeit wäre Betreutes Wohnen. Ansonsten, so Bold, wäre „jede sinnvolle Nutzung“ denkbar.“ Im schlimmsten Falle müsse man das frühere Schwesternwohnheim abreißen.

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